„Wenn ich eine Lampe schaffen will, beginne ich immer mit einem Prototyp; mein Labor ist eine Werkstatt, wo ich andauernd die verschiedensten Materialen, Komponenten und Gegenstände ansammle; hier entsteht alles… Ich baue zusammen, schweiße, biege, gestalte… Ich muss die Materialen fühlen, sehen, wie sie mit dem Licht spielen.
In dieser ersten Phase gibt es keinen wirkliche Entwurf, die Idee muss sofort Form annehmen, zum Gegenstand werden. Erst danach gehe ich zur klassischen Konstruktionsphase über: Machbarkeit, technische Eigenschaften und ähnliches.
Es ist die Idee des Lichts, der Wunsch, sie zu erzählen, die mich bei der Konstruktion leiten.
Ich glaube, man fühlt diesen Weg im Produkt Catellani & Smith.
Der Großteil meiner Produktion besteht aus Teilen, die beträchtliche handwerkliche Bearbeitungen erfordern: es ist der Handwerker, der sie baut, seine manuelle Arbeit, die die Unregelmäßigkeit schafft und damit den Gegenstand einmalig macht.“Enzo Catellani
Ich glaube, der Moment ist gekommen, Enzo Catellani‘s Verdienst für Catellani & Smith zu würdigen. Catellani wurde in einfachen Verhältnissen geboren und hat sich als Autodidakt hochgearbeitet, bis er schließlich ein fast unmögliches und rational undenkbares Ziel erreichte. All dies ist ihm aus eigener Kraft, ohne Lehrer oder andere lenkende Personen gelungen, indem er schlicht und ergreifend einem dem Licht entgegen strebenden Traum folgte. Enzo Catellani ist „ein Träumer, der nie aufgibt“.
In seinem Traum, dank dem er es bis hier geschafft hat, sieht er sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf einem Liegestuhl am Meer sitzend mit einer Angelrute in der Hand – stets das Licht vor Augen.
Dank seiner Kreativität gelang es ihm, gelebte Eindrücke in Gegenstände zu verwandeln.
Mittlerweile sind 25 Jahre vergangen und die Möglichkeiten, Zeit am Strand zu verbringen sind immer geringer geworden. Das, was er in dieser Zeit geschaffen hat, hat seinen Traum jedoch unzerstörbar gemacht.
Aufgrund seines herausragenden Intuitionsvermögens ist es ihm gelungen, hinsichtlich technologischer und Materialentwicklungen stets auf dem aktuellen Stand zu sein und sein früheres Lichtkonzept in die Wesentlichkeit der Formen zu übertragen.
Das Märchen der zwei Männer, die sich in einem Pub auf Menorca treffen hat keine Bedeutung mehr. Aber es hat Platz für die Konsolidierung seiner ersten warmen und barock angehauchten Produktion gemacht, die mittlerweile ein „Must“ im Beleuchtungsbereich ist.
Enzo Catellani ist mit Weitblick in das dritte Jahrtausend eingetreten und hat seine Fähigkeit nochmals weiter entwickelt.
Der anfangs im häuslichen Hof angesiedelte Produktionsort hat sich vergrößert und in drei unterschiedliche Locations aufgeteilt. Einer der Standorte befindet sich in einer alten Mühle, einer entlang des Flusses und einer − der größte − inmitten des Jasmins. Auf dem Kieseldach mit einem Rundumblick von 360° in Richtung Horizont stehen große Amphoren und eine Buddha Büste.
Ich sah diese Analyse als meine Pflicht an, denn von Außen gesehen ist alles selbstverständlich und normal und manchmal wird nicht deutlich, „was“ hinter 25 Jahren Eigenarbeit steckt. Die Selbstverwirklichung eines „Träumers“ ist oftmals viel schwieriger als die von Personen, die solide Grundlagen oder Rückhalt haben. Enzo Catellani ist ein ungezügeltes Pferd mit der Unsicherheit des doppelgesichtigen Janus – ganz so, als ob er sich vor unbekannten Dingen verteidigen wollte, weil er ausschließlich dem Instinkt folgt.
Tatsächlich kommt Enzo Catellani ausgerechnet im laut chinesischem Kalender als Jahr des Pferdes bezeichneten Jahr zur ersten Design Schanghai bei der Trovi Distribution nach Schanghai.
Er hat seine Produktion von Moskau bis New York, in Schanghai sowie in Mexiko-Stadt präsentiert und hat an verschiedenen europäischen Design-Veranstaltungen teilgenommen. 2002 wurde er zur Gelegenheit der Eröffnung des Showrooms im Casanuova Center von Vittorio Sun Qun auf Einladung des italienischen Konsulats gebeten, vor Studenten des Institutes of Philosophy der Chinese Academy of Social Sciences in Beijing eine Konferenz abzuhalten.
Eine seiner neuesten Lampen – Sorry Giotto – wurde 2012 in London mit dem anerkannten Wall Paper Design Awards ausgezeichnet.
Catellani lernte großartige Architekten, Designer und Persönlichkeiten aus Film und Schauspiel kennen. Seine Lampen findet man heute überall, nicht zuletzt in Filmkulissen.
Obwohl er auf modernen Events zuhause ist, hat er sich stets eine einfache Seele bewahrt und flüchtet sich sobald er kann in sein Haus am Meer, um bei Sonnenuntergang auf einem Liegestuhl sitzend zu fischen und inmitten der für ihn nur hier erlebbaren Ruhe in die Unendlichkeit zu blicken!
Enzo Catellani wurde in Zibello (Parma) geboren. 1989 entstand auf seine Initiative hin Catellani & Smith – ein italienisches Unternehmen, dessen Produktion zwischen Kunst und Handwerksarbeit angesiedelt ist – in den Werkstätten der Villa di Serio (Bergamo).
In nur wenigen Jahren wurde er dank seiner Kreativität, Erfahrung und harter Arbeit international bekannt. Man wendete sich im Rahmen besonderer Installationen und Events an ihn, von denen nachstehend die wichtigsten genannt werden:
1994 wurde in Dresden (Deutschland) das einzigartige und fünf Meter hohe Exemplar Albero della vita mit insgesamt über 252 Glühbirnen und einem Stamm mit Ästen aus Blattgold installiert. Gekauft wurde dieses Werk anschließend von einem deutschen Sammler.
In Brüssel wurde 1998 in der Rue des Chartreux die erste riesige und ebenfalls mit Blattgold verkleidete Luna Piena von 2,5 Meter Durchmesser installiert.
Ebenfalls in Brüssel erfolgte noch im selben Jahr die fünf Meter hohe Dauerinstallation Albero della luce mit Optikfasern und 50 Lichtbündeln.
1999 schuf Enzo Catellani zur Gelegenheit des International Photomeetings als Hommage auf den Fotografen Larry Burrows den L’Albero della Lucenera. Auch diese Installation war sechs Meter hoch und beinhaltete insgesamt 50 Karbonspots mit konzentriertem Licht.
Im Oktober 1999 setzte er zur Gelegenheit des Designer’s Saturday in Düsseldorf- Licht im Raum die Wasserbeleuchtungstechnik um. Hierbei handelte es sich um eine Halbkugel aus Glasfaserkunststoff von zwei Meter Durchmesser, die vollständig mit Blattgold und Blattsilber verkleidet wurde und komplett in Wasser eingetauchte Niederspannungsbirnen, die bewegliches Licht und eindrucksvolle Lichtschimmer erzeugten.
1995 erfolgte die Installation Luce d’Oro für den Show-Room Dilmos in Mailand. In diesem Zusammenhang wurden Colonne („Säulen“) aus Eisen mit internem Blattgold gezeigt, deren Reflektionen aus einem frontalen Riss herausdringen.
Ebenfalls im Rahmen dieser Gelegenheit wurde das in limitierter Edition erhältliche Bett Sogni d’Oro mit großem Kopfteil aus Eisen präsentiert, das zur Hälfte mit Blattgold überzogen ist. Eins dieser Exemplare wurde von Claudio Baglioni erworben.
Für Claudio Baglioni hat er in Lampedusa ebenfalls das Bühnenbild der Veranstaltung O’Scià, einer Kunst- und Musikveranstaltung zum Thema kulturelle Integration ausgestattet, die seit mehr als 10 Jahren stattfindet.
Auch das Bühnenbild der Vorstellung Baglionis im Theater Petruzzelli in Bari unterlag Enzo Catellani und Pepi Morgia.
2000 befand er sich in New York, in Tribeca, für die Präsentation von Luce d’Oro.
2002 präsentierte er zur Gelegenheit von Abitare il Tempo in Verona in einer surrealen Licht- und Klangatmosphäre Moon River, einer der bedeutendsten Gegenstände außerhalb der Kollektion. Ein von Eisengestellen gestützter Aluminiumfluss mit internem Wasserlauf, der schließlich an der Quelle von einem großen Behälter aufgenommen wird.
Dieses Teil wurde kürzlich im neuen Friseursalon Aldo Coppola in Corso Europa in Mailand installiert.
2006 wurde er von der Direktorin der Zeitschrift Interni, Gilda Bojardi, gebeten, ein in Porta Romana in Mailand zu installierendes Werk zu schaffen. Der La sfera incompiuta aus Explosions-Glasfaserkunststoff hat einen Durchmesser von drei Metern und ist außen mit Blattgold und innen mit Blattsilber überzogen. Positioniert wurde er im Torbogen der Porta Romana, die während des gesamten außerhalb der Möbelmesse stattfindenden sogenannten Fuori Salone bestrahlt wurde.
Gleichzeitig beleuchtete er in einem Doriana und Massimiliano Fukas sowie Mimmo Paladino vorbehaltenen Bereich mit großen Kuppeln aus Glasfaserkunststoff eine Kollektion an Einrichtungsgegenständen und aktuellem Schmuck.
Outdoor wurde in den Gärten des Events Triennale eine Version des Fil de Fer Oversize dauerhaft installiert. Dieses Werk weist einen Durchmesser von drei Metern auf und beinhaltet 400 Halogenlampen von 10W-12V. Zu seiner Umsetzung wurden 20 km Alumiumdraht verwendet.
Von hier führte der Weg nach Schweden, Bayern, Lausanne, um dann wieder nach Mailand zu seinem Ausstellungsraum Casa della Luce zurückzukehren, wo 2007 zur Gelegenheit des Fuori Salone Atman, ein magischer Lingam aus Kristall mit einer Stahlbasis und nur einem LED eingeschaltet wurde.
In Lausanne, in der Schweiz war Enzo Catellani Ehrengast auf der Gartenbaumesse Habitat-Jardin, wo er erneut die Tore des Casa del Mago eröffnete. Der beschwörende Name geht auf eine aus verschiedenen szenischen Lampen bestehende Installation zurück, zu denen außer Moon River die magische Bodenleuchte Luna nel pozzo gehört.
Die weltweit bekannteste Leuchte Fil de Fer wurde zur Gelegenheit der World Expo Schanghai 2010 als Vertreter des Made in Italy zur Ausstellung in der italienischen Halle ausgewählt und ist Teil der Kollektion des gerade gebauten Museums in Schanghai.
2011 war Catellani Ehrengast in Sankt Petersburg in der Design Gallery, wo er vor zahlreichen Journalisten der wichtigsten Fachzeitungen des Einrichtungssektors und einigen russischen Fernsehsendern seine Kollektion Eco-Logic Light in einem eindrucksvollen Rahmen vorstellte.
Anschließend flog er nach Schanghai, wo ein Abend-Event stattfand.
Vor der Kulisse des alten Theaters im Herzen der Stadt durchlief er die gesamten außergewöhnlichen Etappen von Catellani & Smith bis zur erst kürzlich entstandenen Kollektion Sorry Giotto, die bereits bedeutende Anerkennung gewann.
Es folgten Taipeh und Hongkong, wo er ebenfalls Ehrengast bedeutender Veranstaltungen war.
Seine Lichter fanden häufig bei Kino- und Fernseherdrehs Anwendung. Darüber hinaus wurden sie von zahlreichen Vertretern der italienischen und ausländischen Medienwelt gekauft und in den wichtigsten internationalen Einrichtungszeitschriften gezeigt.