Einzigartige Anzahl und Projektqualität der Kreationen im Panorama des italienischen Designs
Das Jahr 2016 begann mit der Ausstellungseröffnung von „Alessi Made in Crusinallo. The Beauty and the Mastery“ im MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln. Die Ausstellung beleuchtete die Entwicklung der „Designfabrik“ Alessi und bat einen ungewöhnlichen Blick auf das Unternehmen, seine Produktion und seine kreativen Prozesse.
Zwischen dem 19. Januar und 3. April 2016 zeigten sie Skizzen, Prototypen, fertige Produkte und sieben Kurzfilme von den verschiedenen Verarbeitungsphasen und dem Entwicklungsprozess an der Basis jedes Projekts. Eine Erzählung der wenig bekannten Geschichten enthüllt dem Publikum, wie die von der italienischen Marke kreierten Ikonen des Designs entstehen.
Mit der Frühjahr/Sommer-Kollektion 2016, bekräftigt Alessi seine Bestimmung als Forschungslabor im Bereich der Angewandten Künste, neue visuelle Sprachen zu erkunden und jede Saison eine Vielzahl von Kreationen mit hohem Projektwert anzubieten. „Der Prozess zur Verfeinerung, zur Entwicklung der verschiedenen Typologien bringt uns – Projekt für Projekt – zu höchst bedeutenden Ergebnissen, zu einer wahrhaftigen Verbesserung unserer kleinen Welt aus Haushaltsgegenständen“, so Alberto Alessi.
Für die Marken AdiAlessi, Alessi und Officina Alessi wird eine konsistente Sammlung präsentiert, die verschiedene Produkttypologien aus dem Haushaltsbereich erforscht: Tisch-, Küchen- und Servieraccessoires, kleine Geschenkartikel, Einrichtungsgegenstände und ein außergewöhnliches, künstlerisches Objekt.
Das wichtigste Projekt der neuen Kollektion sind die Living Accessories. Nach Achille Castiglioni, Michael Graves, Alessandro Mendini, Aldo Rossi, Philippe Starck und den Brüdern Campana experimentieren fünf neue Designer mit neuen Sprachen für Zeitmessgeräte und heben eine originelle Wanduhrserie aus der Taufe.
Daniel Libeskind und Studio Job zeichnen bei ihrem jeweils ersten Projekt für Alessi für „Time Maze“ und „Comtoise“ verantwortlich. Giulio Iacchetti erfindet mit „Ora In“ und „Ora Out“ die neue originelle Kategorie der „Eckuhr“. Abi Alice hat „Infinity Clock“ und „Dotty Clock“ entworfen und Mario Trimarchi trägt „La Stanza dello Scirocco“ zu der Serie bei.
Bei den Studien, die das Unternehmen seit den 70er-Jahren mit Profis und Experten zum Thema der Entwicklung und Verbesserung von Küchenutensilien durchführt, verdient die Zusammenarbeit zwischen Sternekoch Guy Savoy und dem französischen Designer Bruno Moretti für den Alessi-Katalog eine besondere Aufmerksamkeit. Das Duo hat über die unabdingbare Rolle von Essen im Leben des Menschen nachgedacht und „Human Collection“ aus der Taufe gehoben, denn „sich zu ernähren“, so Savoy, „ist die oberste Sorge der Menschheit, und den Gästen Genuss zu bereiten, ist die oberste Sorge des Kochs.“
Das Herz, Symbol der Leidenschaft von Guy Savoy für seine Arbeit, ist die Inspiration von „Human Collection“, einer Reihe von Accessoires aus Salatschüssel, Salatbesteck und einem speziellen Vorspeisen- und Dessertbesteck – exzellente Servierwerkzeuge für die gehobene Gastronomie, die aber auch vor dem Publikum privater Gourmets eine gute Figur machen.
Die australische Designerin Abi Alice ist die Schöpferin von „Ellipse“, einer Reihe von Behältern für zu Hause und fürs Büro, denen die elliptische Form und der gekonnte Einsatz von Farbkombinationen gemeinsam ist. Konzipiert für eine Fertigung in Italien, dem Land, in dem Alessi seine Wurzeln hat, bringt die „Ellipse Collection“ das Potential der Schneide- und Biegeprozesse für Stahlblech zur Geltung – eine Technik, die stark mit der Produktionsgeschichte des Unternehmens verbunden ist.
Einer designerischen Herausforderung haben sich auch Giulio Iacchetti mit seiner Obstschale „Tutti Frutti“ und Maximilian Schmahl mit der ungewöhnlichen „Broken bowl“ gestellt. Der junge Berliner Designer hat reflektiert, wie Gegenstände im Allgemeinen wahrgenommen werden und setzt bei einer Form des Behälters an, der – in einer neuen Perspektive – in zwei Hälften geteilt erscheint.
Das Frühjahr/Sommer-Programm 2016 ist zudem von der Erweiterung eines höchst erfolgreichen Projekts geprägt: dem Tafelservice „Tonale“ von David Chipperfield.
Ursprünglich wurde es von dem britischen Architekten als Übung zur Verfeinerung der Funktionalität von Haushaltsgegenständen konzipiert – nun wird das Service um zwei neue Typologien (Blumenvase und Servierteller) und zwei neue Farbnuancen (Pale Blue und Pale Green) erweitert.
„Tea Rex“ wurde von Michael Graves anlässlich des 30-Jährigen Jubiläums des berühmten Wasserkessels „9093“ mit Vogelflöte kreiert und ist nun auch in elektrischer Version erhältlich.
Ausgehend von der Inspiration, die im Jahr 2014 zur Schaffung der Espressokanne „Ossidiana“ geführt hat, kreiert Mario Trimarchi die Zuckerdose „Diana“, die – wie der Name erahnen lässt – eine Hommage an das ursprüngliche Projekt und gleichzeitig ein wesentlicher Bestandteil davon ist.
Für die Kollektion „Objets-Bijoux“ werden der Pizzaroller „Taio“ und der Eisspachtel „Koki“ von Valerio Sommella angeboten, wahrhaftiger Meister der kleinen Funktionsgegenstände, die sich durch eine besonders raffinierte Verarbeitung der Metalle auszeichnen.
Für den Katalog Officina Alessi arbeitet das Architekturbüro UNStudio (United Network Studio) aus Amsterdam mit einem ausgeklügelten Flaschenhalter-Projekt wieder mit Alessi zusammen. „Ribbon“ ist ein Haushaltsgegenstand, der Kultur, Produktionsprozess, Materialien und Funktionalität vereint. Wie von einem Band umwickelt, scheinen die Flaschen in einer raffinierten, gebogenen Struktur zu schweben.
Die von der Gruppe Kings, Daniele Innamorato und Federica Perazzoli, entworfene Skulptur entsteht im Rahmen von Alessis Forschung im Bereich der Kunst, die auf die Entdeckung neuer Ausdrucksformen für die industrielle Produktion ausgerichtet ist. In einer auf 999 Exemplare limitierten Serie besteht „Furbo“ aus einer Statue, die eine irreale, phantastische und mysteriöse Persönlichkeit darstellt, welche eine Schale trägt. Mit einem fluoreszierenden rosafarbenen Lack überzogen, erinnert die Komposition an ein typisches expressives Element der Gruppe Kings: den Einsatz der Collage.
Als bereits viertes Projekt für Alessi kreiert Michele De Lucchi den Multifunktionsbehälter „Cabin“ ein gutes Beispiel für eine industrielle Produktion, die das Wesen eines Designkonzepts im Gleichgewicht zwischen Kunst und Kunsthandwerk in sich birgt.